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Netzwerken digital – Steve Heng und Jim Sengl

Von Marie-Charlotte Praetorius

Gutes Networking braucht den physischen und den digitalen Austausch. Doch was, wenn das Treffen bei Veranstaltungen oder auch der spontane gemeinsame Kaffee wegfällt? Was digitales Netzwerken vor allem leisten muss und wie sich die Netzwerkpflege ändert, haben uns Vernetzungs-Profis aus der bayerischen Medien-, Tech- und Digitalbranche verraten. Im letzten Part der Reihe „Netzwerken digital“ sind im Interview Steve Heng, Community Manager & Creative Producer, und unser Kollege Jim Sengl, Vernetzung und strategische Partnerschaften, MedienNetzwerk Bayern.

Welche Relevanz hat das Thema Netzwerken, wenn man auf soziale Distanz gehen muss?

Steve Heng: Meiner Meinung nach eine hohe Relevanz, weil wir uns auch auf digitalen Wegen austauschen können. Durch die soziale Distanz verliert man das Gespür, direkt mit Leuten in Kontakt zu treten. Darum sollte man unbedingt auch digitale Wege finden, um sich zu präsentieren und auszutauschen.

Steve Heng

Jim Sengl: Eine wachsende. Im Moment müssen sich viele noch an die neue Lebenssituation gewöhnen. Sobald das geschafft ist, sollte die Kontaktaufnahme zu wichtigen Partnern einer der ersten Schritte sein. Zum einen ist es beruflich relevant, zum anderen tut es gut, Kontakt zu Menschen zu haben, die wahrscheinlich in einer ähnlichen Situation stecken. So können sich manche Kontakte sogar verstärken. Eine Chance, die man nutzen sollte.

Wie wird die aktuelle Situation das Thema Netzwerken künftig beeinflussen?

Steve: Digitales Netzwerken wird noch wichtiger. Wir werden mehr Plattformen nutzen, die uns vielleicht bisher fremd waren. Jedoch ist das meiner Meinung nach eine gute Entwicklung, um aus aktuellen Gewohnheiten und seiner Komfortzone rauszukommen. Netzwerken funktioniert auch digital.

Digitales Netzwerken wird noch wichtiger. Wir werden mehr Plattformen nutzen, die uns vielleicht bisher fremd waren.

Steve Heng

Jim: Ziemlich unfreiwillig lernen wir gerade hundertprozentig, online only mit Menschen aus unserem privaten und beruflichen Umfeld in Kontakt zu bleiben. Das wird einen Trainingseffekt haben. So wird uns digitales Netzwerken künftig leichter fallen und sich weiter etablieren. Soweit so vorhersehbar. Eine größere Veränderung wird auf Anbieterseite passieren. Netzwerke müssen spezifischer sein als LinkedIn oder XING das im Moment abbilden. Ich denke, es wird eine Ausdifferenzierung bei digitalen Vernetzungsangeboten geben, die die „real life“ Vernetzung dauerhaft begleiten werden.

Was ist momentan dein wichtigstes Tool zum Netzwerken?

Steve: Ich bin auf fast allen Social Media Kanälen, um auch alle zu erreichen. Aktuell nutze ich am häufigsten WhatsApp, Instagram, TikTok, Twitter, Twitch und E-Mails.

Jim Sengl

Jim: Empathie. Berufliches und Persönliches muss im Moment unbedingt vermischt werden! In solchen Ausnahmesituationen, wie wir sie im Moment haben, ist diese Trennung so oder so kaum möglich. Es wäre aus meiner Sicht schon fast fahrlässig, sich aus falsch verstandener Professionalität auf einen rein beruflichen Austausch zu beschränken und die persönliche Situation auszublenden. Auch wenn sich das etwas kitschig anhören mag, aber jetzt ist die Gelegenheit, sich etwas Trost zu spenden und sich gegenseitig zu bestärken. Das hilft bei der Bewältigung der aktuellen Situation und kann die Verbindung zu Netzwerkpartnern vertiefen. Aus Vernetzungssicht eine Win-Win-Situation.

Jetzt ist die Gelegenheit, sich gegenseitig zu bestärken. Das hilft bei der Bewältigung der aktuellen Situation und kann die Verbindung zu Netzwerkpartnern vertiefen. Aus Vernetzungssicht eine Win-Win-Situation.

Jim Sengl

Netzwerken von Zuhause aus: Was sollte man beachten?

Steve: Man sollte aufpassen, wenn man mit Leuten zum Beispiel per Video Call in Kontakt tritt, dass das Umfeld möglichst neutral gehalten wird. Sensible Dinge wie Dokumente oder Pläne sollten nicht im Bild zu sehen sein.

Jim: Das aktuell wichtigste Netzwerk, dass zu pflegen ist, lebt/ist in den eigenen vier Wänden!

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